Chakren

Was sind eigentlich Chakren?

7/9/20237 min lesen

Chakren

Balanceakt zwischen Spiritualismus und Psychologie

Was sind Chakren überhaupt?

Das Wort Chakra stammt aus dem Sanskrit (altindisch) und bedeutet soviel wie Rad, Kreis, Scheibe oder Wirbel.
Und genauso, also wie ein Wirbel aus Energie darf man sich die Chakren auch vorstellen, von denen unter anderem im Yoga immer gesprochen wird.
Es gibt viele verschiedene Lehren über Chakren, in denen mal von mehr, mal von weniger Chakren (als Energiepunkte) gesprochen wird.
Und die meisten sind mittlerweile stark von unserer westlichen Welt beeinflusst.
Daher sei bitte immer vorsichtig, mit den Dingen die du über die indische Philosophie lernst.
Das ist wie Flüsterpost, man weiß nie, wer schon alles was wohin dazu gedichtet hat, weil es ihm logisch erschien. Ob derjenige allerdings auch den wirklichen Ursprung verstanden hat, wissen wir nicht.
Und das gilt nicht nur für die indische bzw. Yoga-Philosophie, sondern Grundsätzlich für alles, was dir Leben begegnet.
Bleib also bitte IMMER neugierig, hinterfrage, spüre nach und suche nach deiner eigenen Wahrheit.

Ich erzähle dir hier jetzt etwas über die Chakralehre im Allgemeinen, die mir in meiner Ausbildung zur Yoga Praktizierenden und Lehrenden beigebracht wurde, und was mir dabei aufgefallen ist.

In folgenden Blogbeiträgen werde ich noch näher auf die einzelnen Chakren eingehen.


Die 7-Chakra-Lehre

Es gibt 7 Hauptchakren, die in jedem Körper verteilt sind.
Jedem Chakra sind verschiedene Aspekte zugeordnet, wie eine Tonsilbe sind man singen und auf die man meditieren kann, ein Element, eine Farbe, eine bestimmte Anzahl an Blütenblättern (Lotus), ein Planet, eine indische Gottheit, ein Lebensjahrsiebt, der Sitz im Körper sowie psychische und physische Zusammenhänge.

Chakren sollen für das Gleichgewicht in uns sorgen, also zwischen Körper und Geist, und soll uns auf unserem Weg zur Erleuchtung, auf dem Weg zu den (indischen) Göttern begleiten.
Jedes Chakra steht für sich für bestimmte Bereiche des Körpers, für charakterliche Eigenschaften, für Lebensabschnitte und kann zum Beispiel durch Traumata, einschneidende Erlebnisse oder dem zu starken Fokus auf unwichtige „weltliche“ Dinge blockiert werden.
Damit kann man sich zum Beispiel Krankheiten erklären, oder unterschiedlich stark ausgeprägte Charakterzüge.
Und natürlich gibt es auch Möglichkeiten diese Blockaden zu lösen, die Chakren zu reinigen und zu stärken, und damit ggf. auch unangenehme Eigenschaften zu überarbeiten.

Ein Beispiel:
Das 1. Chakra, Wurzelchakra oder auch Muladhara genannt, sitzt im Beckenboden. Es beschreibt das 1. Lebensjahrsiebt (Alter 0-7) dieses Lebens einer Person. Der Fokus des Chakras liegt unter anderem auf Sicherheit und dem Grundvertrauen; in sich selbst, die Eltern, die Mitmenschen, der Welt.

Das unterbewusste Wissen, dass alles gut werden wird, bzw. ist.
Hat der Mensch in seinen ersten 7 Lebensjahren etwas erlebt, dass ihn in seiner Entwicklung erschüttert hat, so kann das dazu führen, dass er den Rest seines Lebens Schwierigkeiten mit dem Grundvertrauen haben wird. Er ist zum Beispiel grundlegend misstrauisch gegenüber jedem und allem das ihm begegnet, neigt zu Depressionen und/oder Aggressionsproblemen.

Sich ein gesundes Selbstbewusstsein wieder aufzubauen, wird ein Wegbegleiter für diesen Menschen sein.
Der körperliche Aspekt hierbei lässt sich auch nach dem Sitz des Chakras schließen. Es befindet sich ja am Beckenboden, das heißt bei den Ausscheidungsorganen.
So ist ein körperliches Merkmal für eine Blockade/Störung des 1. Chakras zum Beispiel häufig auftretende Verstopfung, Hämorriden, Blasenentzündungen oder auch chronische Müdigkeit und eine geringe Ausdauer.

Chakren und Medizin

Schon einmal vorneweg, ich bin keine Psychologin, und auch keine Ärztin. Genauso wenig kann ich Sanskrit lesen, indisch verstehen und war bisher auch noch nie in Indien.
Alles was ich hier niederschreibe, sind Resultate aus meinen persönlichen Erfahrungen und Recherchen. Und auch wenn sich manche Zusammenhänge als logisch und nachvollziehbar darstellen, sollten wir immer wachsam bleiben und hinterfragen.
Ist es nur eine Horoskop-Wahrheit die so grob ist, dass Sie auf jeden von uns gleichzeitig zutreffen kann? Ist hier Kommissar Zufall am Werk? Oder WOLLEN wir einfach daran glauben, weil wir uns sehnlichst eine Lösung für unsere Schwierigkeiten in diesem Leben wünschen?
(So entstehen übrigens gerne mal Religionen oder Verschwörungstheorien, aber das nur nebenbei)


Manche Zusammenhänge allerdings können sogar wissenschaftlich belegt werden, bzw. wurden medizinisch studiert. Zum Beispiel der Zusammenhang zwischen Depressionen und Problemen mit dem Verdauungstrakt, wo ja das 1. und 2. Chakra sitzen.
Hier spielt der Serotonin-Haushalt eine ausschlaggebende Rolle. Serotonin, auch bekannt als eines der „Glückshormone“ ist im menschlichen Körper hauptsächlich im Magen-Darm-Trakt vorhanden, und reguliert die Verdauung. Gleichzeitig sorgt ein gesunder Pegel Serotonin für ein Gefühl der Zufriedenheit und Entspannung.

Ein Mangel an Serotonin dagegen ist bei Depressionen und ähnlichen psychischen Erkrankungen deutlich messbar.
Tatsächlich soll die regelmäßige Ausübung von (Hatha-) Yoga unter anderem den Serotonin sowie Melatonin Spiegel anregen und gleichzeitig Stress abbauen.

Letzteres kann zumindest mal jeder bestätigen, der schon ein paar Stunden hinter sich hat, oder?

Mit den Chakren arbeiten

Um deine Blockaden zu lösen oder deine Chakren zu aktivieren, kannst du zum Beispiel verschiedene Yogaübungen ausführen, deren Fokus bei dem Sitz des jeweiligen Chakras ist
Du kannst auch mit Meditation arbeiten und dir zum Beispiel vorstellen, dass du zu diesem Energiewirbel hin-atmest, oder die Silbe des jeweiligen Chakras rezitierst (entweder still in Gedanken, oder du sprichst oder singst die Silbe wiederholt).
Alternativ kannst du mit den Farben des jeweiligen Chakras spielen (Farbtherapie), in dem du vielleicht mal einen Tag hauptsächlich eine bestimmte Farbe an Kleidung trägst, Bilder in dem entsprechenden Farbspektrum malst, bei deiner Ernährung auf die Farbe deiner Lebensmittel achtest oder du arbeitest mit Edelsteinen, Duftölen und Räucherwerk. Selbst eine Klangschalen-Therapie kann dir bei der Entwicklung der Chakren helfen.
Möglichkeiten gibt es unzählige. Welche für dich die Richtige ist, ist dir und deiner Experimentierfreudigkeit überlassen.

Ich stelle es mir auf jeden Fall spannend vor in einem rot gestrichenen Raum zu sitzen, mit roter Kleidung, auf einem roten Sitzkissen, Rosenduft in der Luft, Trommelklänge im Hintergrund und hier zu meditieren, und alles auf mich wirken zu lassen.
Das kann natürlich mit auch mit jeder anderen Farbe geschehen, Rot ist lediglich die Farbe, die dem 1. Chakra zugeordnet ist und dient hier als Beispiel.

Die Lebensjahrsiebte

Wie oben schon erwähnt, steht jedes Chakra auch für einen bestimmten 7-jährigen Abschnitt deines Lebens. Da es in dieser Lehre 7 Chakren gibt, sind wir also mit dem beenden des 49 Lebensjahres fertig, oder?


Nicht ganz.
Oder kannst du beobachten, dass jeder der 50 Jahre oder älter ist,

mit sich im Reinen ist?
Man sagt, die Fokussierung der Chakren beginnt nach dem

7. Lebensjahrsiebt einfach wieder von vorne.
Doch versteh mich nicht falsch. Nur weil ein bestimmtes Chakra sinnbildlich für einen bestimmten Lebensabschnitt steht, bedeutet das nicht, dass dein Fokus nur auf diesem behaftet sein muss oder kann. Es dominiert vielleicht lediglich diesen Zeitabschnitt.
Um das erste Chakra wieder in Betracht zu ziehen, ist es nicht logisch, dass der Mensch in seinen ersten 7 Jahren, in denen er die Welt kennenlernt, erst einmal seine Grundpfeiler aufbaut?
Du siehst die Welt nicht wie sie ist, du siehst sie wie du bist – Mooji

Oder zum Vergleich das 3. Chakra, dass in den Jahren von 14-21, also in der Pubertät aktiv ist.
Hier geht es darum den eigenen Wert/Selbstwert zu erkennen, erste eigene große Entscheidungen zu treffen und sich „abzunabeln“, oder?
Und ist es nicht witzig, dass dieses Chakra zufällig am (Ober)Bauch sitzt?
Wir lösen uns vom 2. Chakra (Sitz am Unterbauch), nabeln uns ab, treffen Bauchentscheidungen und lernen aus den Konsequenzen (hoffentlich… irgendwann).

Am Ende sind immer und jederzeit ALLE Chakren gleichzeitig aktiv.
Super oder?
Das heißt, du kannst auch mit 30, 40 oder auch 95 noch an deinem Wurzelchakra arbeiten, und dich ins innere Gleichgewicht bringen.

Es ist nie zu spät.
Im Gegenteil, dass der Fokus schwerpunktmäßig auf einem Chakra liegt, kann dich auch durch das Ausarbeiten deiner bisherigen Lebensabschnitte leiten und unterstützen.

Ich persönlich bin mit meinen 31 Jahren (jetzt, wo ich diesen Beitrag schreibe) gerade mittendrin im 5. Lebensjahrsiebt. Über mir schwebt das Vishuddha Chakra mit Sitz am Kehlkopf, welches unter anderem für klare Kommunikation, Ausdruck und Offenheit steht.
Und das merke ich für mich persönlich deutlich.
Als grundsätzlich eher ruhiger Mensch suche ich aktuell viel häufiger als früher das persönliche Gespräch mit Anderen, singe viel mehr, weil es mir einfach gut tut (wenn auch meistens schräg und schief ;) ) und bin tatsächlich zum ersten Mal in einem Leben vermehrt heißer ohne ersichtlichen Grund wie eine Erkältung z.B.

Fazit:

Die Chakren sind eine schöne und kreative Möglichkeit sich mit dem eigenen Leben auseinanderzusetzen und sich dadurch intensiv mit sich selbst und der eigenen Umwelt zu beschäftigen.
Energy flows, where Attention goes – Michael Beckwith
Auch wenn bei den Chakren viele Zusammenhänge logisch erscheinen, sind sie immer noch eine Philosophie aus vergangenen Zeiten, und dürfen genauso in Frage gestellt werden, wie jede andere Philosophie und Religion auch.
Nimm raus, was dir am ehesten weiterhilft und dir zusagt und mach das Beste daraus!

Zu Chakren kann man noch sehr sehr viel mehr erzählen, zum Beispiel habe ich noch gar nicht Kundalini erwähnt, die Nadis Ida, Pingala und Sushumna oder welche Rolle Chakren und Meditation im 2. Weltkrieg gespielt und was sie mit schwarzer Magie zu tun haben…
Und natürlich auf jedes Chakra einzeln will auch noch genauer beleuchtet werden!

Hast du Lust auf einen Deep Dive in diese Themen?
Lass es mich gerne wissen!

Ansonsten wünsche ich dir noch einen wunderschönen Tag, was auch immer noch davon übrig ist!

Namasté und bis bald,

deine Gianna =)